Der Ausstellungstitel „INRI, HINRICHTUNG, INRICHTUNG“ stellt für die beiden Künstler einerseits die Überleitung zum religiösen Hintergrund des Kreuz- bzw. Erlösungsweges dar, mit dem sie sich unabhängig voneinander beschäftigten. Zum anderen wiederholen sich in den drei Begriffen die Buchstaben „INRI“ und bieten Anreiz zum Gedankenspiel. Das Positive findet Raum im Negativen und versinnbildlicht die Hoffnung, die auf erfolgtes Leid „in Richtung“ eines neuen Weges entstehen kann.
Der Oberländer Künstler Gerald Kurdoglu Nitsche, Absolvent der Kunstakademien Wien und Den Haag, ist mit 15 Exponaten vertreten, die den Kreuzweg auf der Insel Burgaz im Maramara-Meer darstellen. 1997 hat Nitsche vom Georgskolleg in Istanbul den Auftrag für dieses Projekt erhalten, das er gemeinsam mit Fritz Habegger in zwei Jahren zur Umsetzung brachte. In Fotos und Malereien liefert der Maler und Autor Impressionen der Kreuzwegstationen in der Türkei.
Seine Kreativität, sein Erfindungsreichtum und die einfühlsame Art sind in den vielseitigen Zugängen zur Kunst erkennbar. Gerald Kurdoglu Nitsches Schaffen orientiert sich an der Faszination für Naturstudien, die in Folge auch die Grundlage für die Auseinandersetzung mit gesellschaftlich relevanten Themen bilden. Der 1941 geborene Nitsche definiert klare Wünsche an die BetrachterInnen seiner Kunst: „Meine Arbeiten sollen gedankliche Prozesse in Gang setzen und das Gefühl vergegenwärtigen, dass das Leben schön ist.“
Pfarrer Herbert Traxl bringt in die Schau den Weg der Erlösung am Krahberg ein. Er hat die von Betonstelen gesäumten Stationen des Rundweges am Venet entworfen. Die sieben Original-Entwürfe sind als eindrucksvolle Bild-Text-Grafiken ausgestellt. Klar und reduziert vermitteln sie den hohen ästhetischen Anspruch Traxls. Dieser ist sowohl in der zeitgemäßen Aufbereitung der religiösen Themen, wie auch der visuellen Aussage spürbar. Feine Linien, dynamische Schwünge und Akzentuierungen in Gold fügen sich zum kraftvollen Gesamtbild. Mittels Fotografie bzw. Ölmalerei hat sich der Künstler auch der von ihm entworfenen Gegenwartkapelle als 8. Station gewidmet. Elf Text-Foto-Tafeln mit Auszügen aus dem literarischen Erstlingswerk Traxls mit dem Titel „Anhauch“ ergänzen diesen Part der Ausstellung.
Herbert Traxl hat in Innsbruck und Lyon Theologie studiert und wurde 1981 zum Priester geweiht. 2000 schloß er ein weiteres Studium im Bereich „Christliche Spiritualität“ in Rom ab. Er ist seit 2009 als Pfarrer in Zams tätig und hat durch seine wöchentlichen Oasentage auf der Kronburg, einen starken Bezug zum Ausstellungsort. Die Kunst hat er stets als inneren Impuls empfunden. Das unmittelbare Bedürfnis, landschaftliche und naturnahe Motive gegenständlich darzustellen, setzt er in unterschiedlichen Techniken um. Hinter seiner Interpretation des Erlösungsweges steht der Wunsch, dass die Menschen erspüren, was ihre persönliche Bereicherung aus diesem Weg Jesu sein kann. In der Wahrhaftigkeit und der Lebenshingabe sieht Herbert Traxl die zentralen Aussagen. „Meine Arbeiten zum Erlösungsweg sind ein Impuls in das Größere zu denken und das eigene Leben im Heute mit all der Erkenntnis neuer Möglichkeiten zu erspüren“, erklärt der 66-Jährige seine Intentionen.
Was: Ausstellung „INRI, HINRICHTUNG, INRICHTUNG“ von Gerald Kurdoglu Nitsche und Herbert Traxl
Wann: Vernissage Freitag, 4. März 2022, um 18 Uhr, bis 24. April täglich von 9.00 bis 19.00 Uhr geöffnet
Wo: Galerie Kronburg
Kontakt: Galerie Kronburg, Kronburg 103-107, 6511 Zams/Tirol
www.kronburg-tirol.at, Tel. +43 5442 63345
E-Mail: kronburg@mutterhaus-zams.at
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