31. Jänner 2023
Mutterhaus der Barmherzigen Schwestern Zams

Barmherzige Schwestern Zams übergeben Josefsheim an Marktgemeinde Reutte

Die Gemeinschaft der Barmherzigen Schwestern von Zams hat mit 1. Jänner 2023 die Kindertagesstätte in Reutte an die Kommune übertragen. Seit 1856 wirkten die Schwestern in Reutte in unterschiedlichen Bereichen und übernahmen viele Aufgaben im Dienste der Menschen. Die Tagesbetreuung mit Krippe und Hort ist bestens aufgebaut und etabliert und wird künftig von der öffentlichen Hand verantwortet.

Geordnet und geplant – weiterhin in guten Händen

Es liegt im Interesse des Ordens, dass die Kinderbetreuung auch in Zukunft wie gewohnt fortgeführt wird. Für die zehn MitarbeiterInnen, die nicht aus dem Orden stammen, bleibt der Arbeitsplatz weiterhin gesichert. Die Schwestern boten der Gemeinde bereits im Sommer eine mietfreie Nutzung von Haus und Garten für das erste Jahr an. Die Entscheidung für die Übergabe basiert aufgrund von wirtschaftlichen und internen humanen Ressourcen.  „Wir müssen unsere Kräfte sehr gezielt einsetzen. Immerhin sind wir für viele MitarbeiterInnen veranwortlich. Es ist ein natürlicher Prozess, dort wo es machbar ist, die Geschicke gut geordnet in andere Hände zu geben. Wir sind dankbar dafür, dass unser Ansinnen verantwortungsvoll weitergeführt wird“, erklärt die Generaloberin der Barmherzigen Schwestern, Sr. Dr.in. Mag.a Maria Gerlinde Kätzler. Sie betont die Bemühungen, um die gesicherte Weiterführung des starken Angebotes, das sowohl für Eltern und Kinder  wie für die MitarbeiterInnen von großer Bedeung ist. Bürgermeister Mag. (FH) Mag. Günter Salchner dankt den Barmherzigen Schwestern für ihr soziales Wirken in Reutte. „Es schmerzt, wenn sich nach den Franziskanern nun ein weiterer Orden aus Reutte zurückziehen muss. Für uns ist es eine Selbstverständlichkeit, diese wichtige Kinderbetreuungseinrichtung fortzuführen“, betont Salchner.

Unermüdlicher Einsatz – viel aufgebaut, viel bewirkt 

Im Jahr 1877 haben die Barmherzigen Schwestern von Zams, damals unter Generaloberin Sr. Franziska Borgias das Haus im Obermarkt 77 in Reutte gekauft und bis 1939 als Waisenhaus geführt. Während der NS-Zeit musste es dem Gesundheitsamt zur Verfügung gestellt werden. Erst nach dem zweiten Weltkrieg durften wieder Kinder einziehen. Für die ursprüngliche Nutzung war kein Bedarf mehr gegeben. Somit dienten die Räumlichkeiten von 1954 bis 1986 als SchülerInnenheim für Kinder im Volks-, Haupt- und Sonderschulalter. Bereits damals war es bekannt unter dem Namen „Josefsheim“. Als die Nachfrage nach Betreuung dieser Altersgruppen zurückging, entwickelte sich daraus zunächst ein Haus für Kinder. Der Orden erkannte die Nöte vieler berufstätiger Mütter und Väter und realisierte das Angebot als Tagesheim in entschlossener Eigeninitiative ohne Subventionen durch die Gemeinde. Über Jahre leisteten die Schwestern ihre Dienste teilweise von 5.45 Uhr bis 19.30 Uhr und gaben vielen Eltern dadurch die Möglichkeit, ihrer Arbeit uneingeschränkt nachzugehen. Später wurde aus der Initiative der Schwestern eine öffentlich anerkannte Kindertagesstätte mit Kinderkrippe und Hort für Volksschüler mit Integration, die auch von Land und Gemeinde Unterstützung fand.

Großes Engagement in mehreren Bereichen

Neben dem beruflichen Wirken im Josefsheim brachten sich die Ordensschwestern vielfältig in Reutte bzw. im gesamten Außerfern ein. Die erste Aufgabe, die die Schwestern in Reutte übernahmen, war das Armenhaus, das sie später als Haus zum Guten Hirten bis 1990 führten.  Sr. Myra Ortner und Sr. Charitina Lukasser prägten mehrere Generationen Kindergartenkinder. Sr. Myra, die 1984 in Reutte verstarb, leistete auch als Seelsorgehelferin, Jungscharführerin, Organistin und Mitglied des Kirchenchors vorbildlichen Einsatz für die Gemeinschaft. Dafür wurde ihr 1978 die seltene Päpstliche Auszeichnung für besondere Verdienste um die Pfarre und 1980 das Ehrenzeichen der Marktgemeinde Reutte verliehen.

Starkes Angebot aufgebaut

Seit Herbst 2004 wurde das Josefsheim als Schülerhort für Volksschulkinder und Hauptschulkinder mit Integration, Spielgruppe und Kinderkrippe geführt. Das Angebot richtete sich an Kinder im Alter von eineinhalb bis zehn Jahren. Letzthin bestand das verantwortliche Team aus Sr. Reingard Messner, fünf PädagogInnen bzw. AssistentInnen und einer Köchin. Die Schwerpunkte der Betreuungseinrichtung lagen seit jeher in einer ausgewogenen, kreativen Freizeitgestaltung sowie Bewegung und Spiel – mit vielen Möglichkeiten in einem großen Garten. Herzlichkeit, kompetente, fürsorgliche Unterstützung bei Hausaufgaben und individuelle Förderung und Begleitung prägten den offenen und familiären Charakter des Josefsheimes.

Gute Basis für Kinder und Eltern

Die Barmherzigen Schwestern verfolgten mit dem Josefsheim zwei große Ziele. Eltern und Alleinerziehende dabei zu unterstützen, neben wirtschaftlichen Zwängen, nicht  noch die Sorge um das Wohlergehen der Kinder tragen zu müssen. Die Kinder sollten einen Platz bekommen, an dem zwischenmenschliche Werte gelebt werden und an dem sie sich wohlfühlen. Nicht nur aufgehoben im Sinne von behütet, sondern aufgenommen, geachtet und geschätzt in ihren individuellen Bedürfnissen des Kindseins. Dieser Ansatz hat sich bewährt und wird sich hoffentlich im Sinne der Gründerinnen auch in den zukünftigen Konzepten wiederfinden.

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„Wir sind dankbar dafür, dass unser Ansinnen in Reutte verantwortungsvoll weitergeführt wird“, erklärt die Generaloberin der Barmherzigen Schwestern, Sr. Dr.in. Mag.a Maria Gerlinde Kätzler.

Bildnachweis: Mutterhaus der Barmh. Schwestern Zams/Marcel Hagen studio 22  (Abdruck honorarfrei)

Die Barmherzigen Schwestern von Zams haben mit Jahresbeginn die Kindertagesstätte in Reutte an die Kommune übertragen. Die Tagesbetreuung mit Krippe und Hort ist bestens aufgebaut und etabliert und wird künftig von der öffentlichen Hand verantwortet.

Bildnachweis: Mutterhaus der Barmh. Schwestern Zams (Abdruck honorarfrei)